Berlin Masters: Heißer Sand, noch heißere Spiele

 

von Max Martens

Franziska Stadler (MRC Stadlers) im Angriff gegen die Vize-Europameister Whacka-TaC. © Luke Kastrup

Franziska Stadler (MRC Stadlers) im Angriff gegen die Vize-Europameister Whacka-TaC.

© Luke Kastrup


“Was zur Hölle ist denn hier los?...Krass! Richtig, richtig geil!” Dieses Zitat fasst die Roundnet Berlin Masters 2021 sehr gut zusammen. Urheber ist der Besitzer des Veranstaltungsortes Beach Mitte, wo das Turnier seit 2019 einmal jährlich stattfindet. Zum zweiten Mal hintereinander war Rashball, ein Berliner Unternehmen und Hersteller von Roundnet-Equipment, zusammen mit dem deutschen Dachverband Roundnet Germany der Gastgeber.

Der Roundnet-Sommer 2021 ist noch so jung, dass der Hunger auf Turniere groß ist. Dementsprechend waren die 32 Startplätze der Berlin Masters in Windeseile ausgebucht. Kurzerhand wurde das Teilnehmerfeld verdoppelt. Nach kurzfristigen Absagen standen letztendlich 61 Team im Berliner Sand und machten das Turnier zum bis dato größten deutschen Wettbewerb in diesem Jahr.

Von Anfang an gaben die Teams alles.© Luke Kastrup

Von Anfang an gaben die Teams alles.

© Luke Kastrup

Von vornherein war klar, dass das Niveau extrem hoch sein würde. In Berlin-Mitte fand sich die Elite des deutschen Roundnet zusammen, angeführt vom besten Damen-Team, “MRC Stadlers”, und den amtierenden Vize-Europameistern aus Köln, “Whacka-TaC”. Das sind allerdings nur zwei exemplarische Beispiele für ein Teilnehmerfeld, das sich vor einer deutschen Meisterschaft nicht zu verstecken braucht. Dazu kamen auch Gäste aus einigen Nachbarländern und Übersee.

Ab der K.O.-Phase hieß es “alles oder nichts”

Nach einem reibungslosen und Corona-konformen Check-In wurden in 16 Gruppen á maximal vier Teams die ersten Platzierungen ausgespielt. Zehn Duos gaben sich dabei keine Blöße und gewannen alle Spiele der ersten Gruppenphase. Darunter auch die Vorjahressieger aus Karlsruhe “El Cocobloco”. Die jeweils Erst- und Zweitplatzierten jeder Gruppe wurden anschließend in acht neue Gruppen aufgeteilt, ebenso die letzten beiden Teams jeder Gruppe. Jetzt waren die Teilnehmenden in eine Top32- und eine Lower32-Hälfte aufgeteilt.

Ab Mittag wurde der Sand immer heißer.© Luke Kastrup

Ab Mittag wurde der Sand immer heißer.

© Luke Kastrup

Nach der zweiten Gruppenphase, in der es darum ging eine möglichst gute Platzierung für die K.O.-Runde zu erspielen, hieß es dann alles oder nichts. Denn auf Grund der hohen Anzahl an Teams und der begrenzten Tageszeit wurden keine Platzierungsspiele ermöglicht. Das ist wohl der größte Kritikpunkt an den diesjährigen Berlin Masters, die ansonsten nahezu reibungslos abliefen. Inzwischen brannte die Sonne vom Himmel und zehrte an den Kräften der Spielenden. Schattenplätze waren rar und heißbegehrt und die Schlange beim Trinkwasserschlauch wurde nicht kürzer.

Spätestens ab dem Viertelfinale der Top32 konnte nicht mehr klar gesagt werden, welches Team den Sieg erringen würde. In der Runde der letzten Acht war dann auch Schluss für beide Vorjahresfinalisten, was den enormen Leistungssprung zu 2020 nochmal eindrücklich beweist. Im Halbfinale standen sich die Teams “Chu Chu” (Fabian Claus, Lukas Eisenträger) und “Whacka-TaC” (Clemens von Hänisch, Tobias Linnenweber) sowie “Future Paindrops” (Ivo Heinen, Markus Anderle) und “Windy Cities” (Daniel Kraft, Hudson Ford) gegenüber. Zeitgleich fanden auch die Halbfinals der Lower32 statt, was auch diesen vier Teams eine gebührende Zuschauerschaft bescherte. In den Spielen um das große Finale setzten sich jeweil glatt in zwei Sätzen die Teams “Chu Chu” und “Future Paindrops” durch.

Rashball war zum zweiten Mal nach 2020 Veranstalter und Ausstatter der Berlin Masters.© Luke Kastrup

Rashball war zum zweiten Mal nach 2020 Veranstalter und Ausstatter der Berlin Masters.

© Luke Kastrup

Bevor es zum letzten Showdown des langen Roundnet-Tages kam, standen noch die Entscheidungen des Lower32-Finales (mit MUS-Beteiligung in Person von Max Martens) und des Spiels um Platz 3 an. Außerdem wurde ein spontanes Damen-Finale veranstaltet, wo die MRC Stadlers (Julia und Franziska Stadler) gegen Nora Haas und Alina Schädel antraten. Generell waren die Frauen bei diesem Turnier in der Unterzahl. Im Achtelfinale waren noch zwei Mixed-Teams vertreten, danach nur noch Herren-Teams. Von den 61 anwesenden Teams, waren gerade mal drei reine Damen-Teams dabei. Deshalb war es eine schöne Geste der Veranstalter den Teams diese Bühne zu geben. Der Sieg ging hier an die MRC Stadlers. Das Lower32-Finale gewann das Team “Janonas” aus Berlin und “Whacka-TaC” sicherte sich den dritten Platz.

Nach dem Finale ist vor der Party

Am Himmel über Berlin-Mitte trat die Sonne langsam ihren Rückzug an, als die letzten verbliebenen Teams den kleinen Ball auf das Netz schlugen. “Chu Chu” startete stark und setzte sich im ersten Satz ab. Doch “Future Paindrops” gelang ein starkes Comeback und schnappte sich letztendlich den ersten Durchgang. Das bedeutete gleichzeitig den ersten Satzverlust für das Duo Claus/Eisenträger. Die Spieler aus Kassel und Frankfurt zeigten fortan ihre ganze Stärke und sorgten dafür, dass sie keinen weiteren Satz abgeben mussten. Somit gewann “Chu Chu” die Berlin Masters 2021 in einem unterhaltsamen Finale, dass sich um die 130 Menschen im großen Kreis um das Spielfeld anschauten.

Am Ende freute sich jede*r darüber, dass die Community endlich wieder zusammenkommen kann.© Luke Kastrup

Am Ende freute sich jede*r darüber, dass die Community endlich wieder zusammenkommen kann.

© Luke Kastrup

Pünktlich zur Abendstimmung konnte die After-Show-Party starten. Nach einem intensiven Tag voller Hitze, Spaß und Roundnet schafften es trotzdem noch einige Beine auf die Tanzfläche. 

In den darauffolgenden Tagen purzelten viele weitere Turnierankündigungen in den Roundnet-Germany-Tourkalender. Der Roundnet-Sommer nimmt jetzt so richtig Fahrt auf. Chu chu!


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